1. Qualitative Exploration
(Dezember 2002 - Februar 2004)

Zwischen Februar und Juni 2003 wurden in der vom Bayerischen Landesjugendamt in Auftrag gegebenen und finanzierten 'PartHe'-Studie landesweit insgesamt zehn Einrichtungen der Heimerziehung nach § 34 SGB VIII hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Kinder- und Jugendlichenpartizipation untersucht. Diese Studie wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität München unter der Leitung von Bernhard Babic und unter Mitarbeit von Katja Schröter durchgeführt. Dabei ging es nicht nur darum, an einzelnen Beispielen festzustellen ob und welche Formen der Beteiligung jeweils angeboten werden. Es wurde auch gefragt, wie die dabei eingebundenen Personengruppen diese Partizipationsprozesse bewerten und wovon deren Bewertung jeweils abhängt. Dafür wurden in allen teilnehmenden Einrichtungen mit den Heimleitungen, den Mitarbeitern/-innen und den Heimbewohnern/-innen ausführliche qualitative Befragungen durchgeführt.

Die Untersuchung lieferte viele aufschlussreiche Hinweise darauf, wie Partizipationsmöglichkeiten grundsätzlich zu gestalten wären bzw. verbessert werden könnten. Davon abgesehen gaben die Ergebnisse aber insgesamt eher Anlass zur Sorge. Denn obwohl sich die befragten Einrichtungen dem Thema "Partizpation" gegenüber grundsätzlich sehr offen zeigten, schien die Bereitschaft, sich auch tatsächlich dafür zu engagieren, nur relativ gering zu sein. Ob Kindern und Jugendlichen hinreichende Beteiligungsmöglichkeiten geboten wurden, hing in erster Linie davon ab, ob das Thema den Heimleitungen und/oder Mitarbeitern/-innen wichtig genug war. In der Mehrzahl der Fälle war das nur bedingt der Fall. Gelegentlich wurde der Frage nach einer angemessenen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt. Hinzu kommt, dass selbst in Einrichtungen, in denen es in nennenswertem Umfang Partizipationsangebote gab, sie nur selten verbindlich und einheitlich verankert waren. Nicht wenige der vorhandenen Partizipationsmöglichkeiten entpuppten sich darüber hinaus bei genauerer Betrachtung als Veranstaltungen, die in erster Linie von den Mitarbeitern/-innen geprägt wurden und auf deren Gestaltung die Kinder und Jugendlichen kaum Einfluss hatten.
Bei diesen Aussagen gilt es einschränkend zu berücksichtigen, dass das Design der Untersuchung leider keine Aussagen darüber zulässt, inwieweit sich die im Rahmen von PartHe ermittelten Ergebnisse über die untersuchten Einrichtungen hinaus verallgemeinern lassen. Da sich die einbezogenen Heime formal nicht grundlegend von anderen entsprechenden Institutionen unterschieden, gehen wir zwar grundsätzlich davon aus. Genauere Angaben dazu müssten allerdings erst in einer eigenen, speziell darauf ausgerichteten Untersuchung erarbeitet werden.

Foto von der Fachtagung
"Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung"
am 18. Februar 2004 im Münchner Waisenhaus

2. Fragebogenentwicklung zur Evaluation von Partizipationsangeboten
(März 2005 - Dezember 2007)

Im Augenblick werden auf der Grundlage der Ergebnisse der PartHe-Studie Fragebögen entwickelt, mit denen sich Partizipationsmöglichkeiten einfacher evaluieren, d.h. bewerten lassen sollen. Denn umfassende Befragungen, wie sie im Rahmen von PartHe durchgeführt worden sind, dürften vielen Einrichtungen zu diesem Zweck zu aufwendig und zu teuer sein. Über die Ergebnisse der Fragebogenentwicklung werden Sie sich zu gegebener Zeit selbstverständlich ebenfalls auf dieser Seite informieren können. Sollten Sie schon vorher Näheres dazu wissen wollen, setzen Sie sich bitte direkt mit uns in Verbindung. Die dafür nötigen Informationen finden Sie unter Wie Sie uns erreichen.